Die Zeit, in der man langsam den Kinderschuhen entwächst und zum Erwachsenen wird, ist sehr aufregend und mit vielen Herausforderungen verbunden. Die Jugendlichen sind viel mit den körperlichen und seelischen Veränderungen beschäftigt, müssen aber dennoch ihren Alltag meistern. Sie verspüren Druck von allen Seiten: Schule, Eltern, Freunde. Bei einigen kann es dazu führen, dass sie den Eindruck bekommen, immer schlank und perfekt sein zu müssen. Daraus kann sich eine Essstörung entwickeln.

Probleme gemeinsam erkennen und lösen

Seit 1997 bietet die Parkland-Klinik ein spezielles und sehr erfolgreiches Behandlungsprogramm für essgestörte Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 17 Jahren an.

In dieser speziellen Abteilung behandeln wir viele Arten von Essstörungen wie z.B.:
  • Anorexia nervosa
  • Bulimia nervosa
  • Binge-Eating-Disorder
  • Essstörungen, die mit einer Adipositas in Zusammenhang stehen

Außerdem behandeln wir nicht nur die Essstörungen, sondern auch psychische Erkrankungen, die mit der Essstörung in Verbindung stehen oder diese auslösen oder verstärken wie z.B.:
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen

Wer an einer Essstörung leidet, zieht sich oft immer weiter von Freunden und dem sozialen Leben zurück. In der Parkland-Klinik kommen die Patienten wieder in Kontakt mit Gleichaltrigen, die unter derselben oder einer ähnlichen Erkrankung leiden. Sie können sich austauschen, sich gegenseitig unterstützen und dabei wieder lernen, soziale Kontakte zu pflegen. Um diese positiven Effekte zu nutzen, sind Gruppentherapien ein wichtiges Element in Behandlungsplan.

In einem ausführlichen Vorgespräch werden die individuellen Ursachen und der Zustand der Patienten besprochen, Fragen beantwortet und ein Behandlungsplan festgelegt. Sollte der körperliche Zustand der Patienten sehr schlecht sein (BMI unter 14) ist es oft nötig, dass als erster Schritt eine Behandlung in einer anderen spezialisierten Klinik durchgeführt wird, bevor die Patienten zu uns kommen.

Hauptbestandteile der Therapie

  • Gespräche in der Gruppe, Entwicklung von Problemlösungsstrategien
  • Bewegungstherapie: den eigenen Körper neu erleben
  • Einzeltherapie: individuelle Betreuung
  • Ernährungsberatung/Kochgruppe, Information über Essen und Essrhythmus, gemeinsames Zubereiten von Mahlzeiten
  • Sozialpädagogisch angeleitete Gruppenarbeit, Rollenspiele, Kommunikations- und Selbstsicherheitstraining
  • Kreativarbeit, Malen, Töpfern, Werken
  • Sport- und Selbstverteidigungskurse, Erlernen von Selbstvertrauen und Vertrauen in die eigene Kraft
  • Freizeitgestaltung, gemeinsame Erlebnisse wie Reiten, Go-Kart-Fahren, Kino    

Integrierter Schulunterricht

In der Parkland-Klinik erteilen Fachlehrer individuellen Unterricht bis einschließlich Sekundarstufe II. Dabei tauschen sich die Fachlehrer mit der Heimatschule aus und passen so den Unterricht in der Parkland-Klinik an. Unterstützt wird der Unterricht durch moderne Medien und das Internet. Der Unterricht findet in Arbeitsgemeinschaften, Kleingruppen und in Einzelsitzungen statt. Das Lehrerteam bietet auch Beratungsgespräche zur beruflichen Orientierung oder zur Beseitigung schulischer Probleme an.

Unsere Erfahrungen zeigen: Schulunterricht und Beratungen tragen deutlich zur besseren Reintegration der Jugendlichen in den Alltag bei.

Einbezug der Familie

Der Kontakt zu Familie und Freunden kann bei uns weiterhin gepflegt werden. Besuche sind am Wochenende und nach Absprache möglich. Handys können außerhalb der Therapiezeiten genutzt werden. Für Eltern, Erziehungsberechtigte und Angehörige bieten wir ein 2-tägiges Seminar an, das zusammen mit den Jugendlichen absolviert wird. Darin informieren wir über die Erkrankung und erarbeiten zusammen, wie die Jugendlichen am besten unterstützt werden können. Familiengespräche werden nach individuellem Bedarf geplant und bereiten die Rückkehr der Patientinnen in die Familie vor.

Freizeit

Die Freizeit kann in der Parkland-Klinik unterschiedlich verbracht werden. 
  • Ein gemütlicher Aufenthaltsraum lädt zur Entspannung ein.
  • Im Kreativraum kann mit unterschiedlichen Materialien gestalterisch gearbeitet werden.
  • Bei ausreichender körperlicher Verfassung können die unterschiedlichen Sportgelegenheiten, wie z.B. das Schwimmbad genutzt werden.
  • Die Umgebung lädt zu Spaziergängen ein. 
  • Mit dem Bus kann man das nahegelegene Bad Wildungen sehr gut erreichen. 
  • Es werden regelmäßig gemeinsame Ausflüge organisiert und Aktionen innerhalb der Klinik angeboten. Die Jugendlichen können bei der Auswahl der Ziele und Aktionen mitentscheiden, ob es z.B. zum Kart-Fahren, Reiten, ins Kino oder zum Shoppen geht.